Berlin. Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel sich heute auf einer Pressekonferenz des Robert Koch-Instituts gegen eine Impfpflicht ausgesprochen hat, bekräftigt Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) am Dienstag im ARD-Mittagsmagazin die Haltung der Bundesregierung.
„Das war richtig, ohne Impfpflicht zu arbeiten. Wir sind ja auch auf einem guten Weg. Der Impffortschritt in Deutschland ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, die mit der Impfpflicht arbeiten, gut.“ In kritischen Berufen, in denen es auf hohe Impfquoten ankomme, seien in Deutschland bereits sehr hohe Impfquoten erzielt worden, so Lauterbach.
Die Einführung einer Impfpflicht hätte nach Lauterbach große Konsequenzen für Politik und Gesellschaft. „Also das wäre sowohl als Glaubwürdigkeitsverlust zu sehen, der gravierend wäre, als auch als etwas, das sogar das Impfergebnis, das wir haben wollen, gefährdet.“ Mit Blick auf wissenschaftliche Analysen aus den USA sieht Lauterbach eine Impfung für Kinder als vertretbar an. „Die Ergebnisse sind die, dass im Vergleich zur Erkrankung, insbesondere mit der Delta-Variante, aber nicht nur, die Impfung für die Kinder selbst ein viel geringeres Risiko ist und viel mehr Nutzen bringt.“
PM/RBB