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Seoul: Nordkorea testet erneut ballistische Rakete

Seoul (dts) – Nordkorea hat am Montag offenbar eine mutmaßliche Hyperschallrakete auf das Japanische Meer abgefeuert. Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Militärangaben aus Seoul.

Der Generalstab teilte demnach mit, dass der Start der mutmaßlichen ballistischen Mittelstreckenrakete (IRBM) gegen 12 Uhr mittags (Ortszeit) aus dem Raum Pjöngjang entdeckt wurde, welche etwa 1.100 Kilometer weit geflogen sei, bevor sie ins Meer stürzte.

Die Flugstrecke der Rakete war zwar kürzer als die konventionelle IRBM-Reichweite von 3.000 bis 5.500 Kilometern, jedoch geht das südkoreanische Militär davon aus, dass sie den IRBMs Nordkoreas ähnelt, die mit Hyperschall-Sprengköpfen bestückt sind und im Januar und April letzten Jahres gestartet wurden.

Hyperschallraketen gelten als schwieriger abzufangen als konventionelle ballistische Raketen, da sie in der Lage sind, während des Fluges die Richtung zu ändern. Sollte sich bestätigen, dass es sich um eine Hyperschallrakete handelt, so wäre dies die weiteste Entfernung, die eine nordkoreanische Rakete dieser Art zurückgelegt hat.

Südkoreanische Beamte warnten davor, dass der Norden die politische Krise in Seoul durch militärische Aktivitäten ausnutzen und die grenzüberschreitenden Spannungen verschärfen könnte. Der Abschuss gab Anlass zu Spekulationen, dass er darauf abzielen könnte, die Bereitschaft des südkoreanischen Militärs nach der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts durch den mittlerweile suspendierten Präsidenten Yoon Suk-yeol am 3. Dezember und seiner anschließenden Amtsenthebung zu testen. Zudem fand der Test während eines Südkorea-Besuchs von US-Außenminister Antony Blinken statt.

Hyperschallraketen stehen auf der Liste der hochentwickelten Waffen, die der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un auf einem Parteikongress im Jahr 2021 zu entwickeln versprach, ebenso wie U-Boote mit Nuklearantrieb, Spionagesatelliten und ballistische Interkontinentalraketen mit Feststoffantrieb.

Foto: Nordkorea (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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