Frankfurt am Main (dts) – Fußballnationalelf-Co-Trainer Sandro Wagner schließt einen Wechsel vor der Weltmeisterschaft 2026 aus.
„Ich will bis dahin auf jeden Fall bei der Nationalmannschaft bleiben“, sagte er dem „Spiegel“. Er habe zwar keineswegs vor, ewig als Assistent von Bundestrainer Julian Nagelsmann beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) zu arbeiten, „aber derzeit ist das perfekt für mich, ich kann von Top-Leuten um mich herum wahnsinnig viel mitnehmen“, sagte Wagner. „Die WM 2026 ist ein cooles Ziel.“
Ende 2024 soll Wagner unter anderem ein Trainerkandidat bei der TSG Hoffenheim gewesen sein. Zuletzt wurde er als möglicher Nachfolger für Nuri Sahin bei Borussia Dortmund gehandelt. Im September 2023 übernahm Wagner den Job als Co-Trainer im DFB-Team. Zusammen mit Nagelsmann führte er die Nationalelf im vergangenen Jahr bis ins Viertelfinale der Heim-EM. „Wir wollten Europameister werden. Und wir hätten es auch werden können“, sagte Wagner.
Der frühere Mittelstürmer, der unter anderem für Bayern München, Hoffenheim und Darmstadt in der Bundesliga auflief und auf acht Länderspiele (fünf Tore) kam, sieht sich nicht als klassischen Co-Trainer. Er strebe eine Karriere als Chefcoach an. „Ich spüre, dass dieser Beruf perfekt zu mir passt. Und meine bisherigen Jahre als Trainer verliefen richtig gut“, so Wagner. „Wenn das jetzt jemand liest, kann er sagen: Der Typ muss sich erst mal beweisen. Unterschreibe ich so. Ich will das beweisen. Aber ich habe das Urvertrauen in mich.“
Vor seinem Engagement beim DFB hatte Wagner den damaligen Viertligisten SpVgg Unterhaching trainiert und 2023 zum Aufstieg geführt. In der kommenden Woche beginnt er die Ausbildung zum Fußballlehrer. Wagner begann seine Profispieler-Laufbahn beim FC Bayern. Über Bremen und Berlin landete er in Darmstadt, wo er zu einem etablierten Bundesligastürmer reifte und später Nationalspieler wurde.
In dieser Zeit war er einer der kontroversesten Spieler der Liga und eckte mit Sprüchen an. Er habe „provozieren“ wollen, sagte Wagner. Ihm sei es auch darum gegangen, „mir ein bisschen Reibung zu suchen, um daraus für mich etwas Positives zu machen“. Mit 30 wechselte er zurück nach München, wo er den Durchbruch einst als Jugendspieler nicht schaffte. „Vielleicht habe ich diese Ablehnung gebraucht“, sagte er.
Foto: Sandro Wagner (Archiv), via dts Nachrichtenagentur